Tami Coiffeure

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Westfalenblatt

Tami Blankenaufulland macht ihr neuer Job glücklich
Garage in Bornholte in Hundesalon verwandelt



Hundefrisörin Tami Blankenaufulland hat seit Juni 120 bis 130 Hunde und Katzen – aber auch einen Igel zur Zeckenentfernung – bei sich in Bornholte zu Gast gehabt. Heute hat Argos’ Frauchen Penelope Metsaraki ihren Malteser (5) vorbeigebracht.

Verl-Bornholte (WB). Argos lässt sich bereitwillig die Ohren freizupfen, auch Haare schneiden ist für ihn nix Neues. Er fühlt sich offenbar wohl bei Hundefrisörin Tami Blankenaufulland in Bornholte. Kein Wunder: Wartet am Eingang doch immer ein Leckerli auf ihn. Und die gebürtige Brasilianerin ist mit Herzblut für ihre vierbeinigen »Schnuckibären« und »Schatzimausis« da.


Wer gedacht hat, beim Hundefrisör ginge es nur um Chichi, irrt. »Vor allem das Ausbürsten und Entfilzen ist ein großer und wichtiger Teil meiner Arbeit«, sagt die 36-Jährige, die mit ihrem Freund und ihrer 15-jährigen Tochter in Bornholte wohnt und neben dem Wohnhaus eine Garage zum Hundesalon umgestaltet hat.
Das Unterfell auszubürsten ist ein Kraftakt
Hundebesitzerin und Kundin Irmhild Real erklärt, warum der Besuch bei Tami Blankenaufulland keine Verschönerungskur, sondern elementarer Teil der Pflege ihres Hundes Curtis ist: »Ihm das Unterfell auszubürsten ist ein Kraftakt. Aber es ist wichtig. Denn sein Fell verdreht sich schnell und kann verfilzen.« Das kann sich entzünden. »Hier bei Tami gibt es mehr Möglichkeiten, ihn zu bürsten. Sie hat spezielle Sprays und Bürsten. Das ginge Zuhause nicht.«

Vor allem das Ausbürsten und Entfilzen ist ein großer und wichtiger Teil meiner Arbeit.
Tami Blankenaufulland

Argos und der holländische Schapendoes Curtis sind einfache Kunden. »Zu mir kommen aber auch Tiere, die in einem schlechten Zustand sind«, berichtet die Hundefrisörin und erinnert sich an einen Hund, den die Tierrettung ihr brachte. »Das Fell war so verfilzt, dass das Oberfell schon versteint war.«
Geduld ist wichtig
Gerade in solchen Fällen benötigt sie Geduld. »Jedes Tier braucht seine Zeit. Manche haben viel erlebt und zittern erst einmal, weil sie Angst haben.« Mit Streicheleinheiten und ruhigen Worten versuche sie, Vertrauen aufzubauen. »Bei mir wird kein Hund mit einer Schlinge fixiert oder bekommt einen Maulkorb«, betont sie. Das sei bei Kollegen anders.
120 bis 130 Tiere zu Gast
Seit sie im Juni eröffnet hat in Bornholte hat sie bereits 120 bis 130 Tiere zu Gast gehabt. Viele von ihnen hängen mit Foto an einer der Wände. Jedes der Tiere ist über die »Visitenkarte« gelaufen: eine Fußmatte am Eingang, die absichtlich nicht immer komplett von Haaren befreit wird.
Burnout führt zum Traumjob
Ihre Ausbildung, die aber nicht staatlich anerkannt ist, hat sie in Hamm gemacht. Regelmäßig besucht sie Weiterbildungen, ist Mitglied im Bundesverband der Groomer (frei übersetzt: Hunde- und Katzenpfleger). Sie selbst hat einen Hund, Lea (elf Jahre) und sieben Katzen.Ein Burnout vor etwa fünf Jahren hat sie zu ihrem Traumjob geführt. Fernstudium Psychologie, in einer Bäckerei gearbeitet, als Erzieherin in ihrer Heimat Brasilien, im Maschinenbau in Deutschland: All’ das hat sie gemacht. Dann Job, Haus, Mutter.

Dieser Job macht mich glücklich.
Tami Blankenaufulland

Als ein Burnout sie plötzlich traf, fragte sie eine Psychologin, was sie machen würde, wenn sie ohne Zwänge und Gedanken an die Vergangenheit einen Beruf wählen sollte. »Etwas mit Hunden«, lautete die Antwort. Wer Tami Blankenaufulland heute bei der Arbeit beobachtet – von Krallen schneiden über Baden und Zecken entfernen bis hin zu Bürsten und Ohrenpflege – kann kaum glauben, dass sie mit ihrer »Positivität« wie sie es nennt einmal so am Ende war. Die Hunde haben ihr die Lebensfreude zurückgebracht: »Dieser Job macht mich glücklich.«


Fell ausbürsten wie bei Curtis, einem holländischen Schapendoes, gehört zum Hundefrisör-Alltag, um Verfilzungen zu verhindern.